Customer Engagement
Der zehnte der „Ten Types Of Innovation“ beschreibt Innovationen, die ein Verständnis für die tiefen Sehnsüchte der Kunden reflektieren und dieses dazu nutzen, sinnhafte Verbindungen zwischen Verbrauchern und dem Herstellerunternehmen zu schaffen.
Großartige Customer Engagement-Innovationen bieten leichte Zugänge zu Entdeckungsreisen im Kosmos der Produktpalette des Unternehmens und helfen Kunden dabei, bestimmte Lebensbereiche unvergesslich oder erfüllend zu gestalten.
Wir beobachten solche Innovationen zunehmend im Bereich social media. Unternehmen bewegen sich weg von einem einseitigen Informationsfluss von ihnen aus in Richtung Kunden. Gesucht wird mehr organische, wechselseitige und authentische Interaktion. Wir sehen Unternehmen, die eine elegante Leichtigkeit für ansonsten komplexe Bereiche anbieten, so dass sie für Kunden zu vertrauenswürdigen Partnern in Prozessen werden. Doch wie immer kann Technologie nur ein Werkzeug sein. Sogar so simpel scheinende Komponenten wie pfiffige Verpackung oder Produkt-Bündelung kann das Kauferlebnis auf ein höheres Niveau heben und eine lebenslange Verbindung zum Kunden erschaffen – weit über den Zeitpunkt des Erwerbs hinaus.
In diesem Post möchte ich überprüfen, ob es Parallelen zwischen Larry Keeleys Buch „Ten Types Of Innovation“ und der Bibel gibt. In den biblischen Schöpfungsberichten lesen wir von einem Gott, der interaktiv mit den Menschen kreativ ist: Gott beauftragt die Menschen damit, Namen für die verschiedenen Tierarten zu finden.
In der Abrahams-Geschichte finden wir einen Dialog – ja eher schon einen Handel zwischen Abraham und Gott vor der Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha. Gott selbst sucht darin Abraham in Gestalt dreier Engel in Männergestalt auf, um ihm mitzuteilen, dass er vorhabe, die Städte Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot aufhält) und Gomorra zu zerstören, wenn das sündige Verhalten ihrer Bewohner tatsächlich so schlimm sei, wie ihm beschrieben wurde. Abraham fragt Gott, ob er wirklich Schuldige und Unschuldige ohne Unterschied vernichten wolle. Gott versichert ihm schließlich, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden ließen.
Nachdem sich jedoch keine zehn Gerechten in der Stadt finden, ist sie deshalb dem Untergang geweiht.
Ein sehr umfangreiches „Customer Engagement“ zwischen Gott und den Menschen gibt es in der Advents- und Weihnachtsgeschichte. Um den Retter der Welt in Gestalt des Menschensohnes anzukündigen, zur Welt zu bringen und zu promoten werden die unterschiedlichsten Figuren eingebunden. Es machen mit: Johannes der Täufer als Vorläufer und Herold; Maria und Joseph als Mutter und Adoptiv-Vater; die Hirten – Arbeiter aus einer ganz niedrigen sozialen Schicht; die „heiligen Drei Könige“ – also eigentlich Seher, die einer völlig anderen Religion angehörten; sogar der „Feind“ – König Herodes und schließlich zwei sehr alte Menschen, die bei der rituellen Beschneidung des achttägigen Jesus im Tempel dessen Funktion als Messias bestätigen: Simeon und die alte Prophetin Hanna.
In den Berichten über Jesus und seine Jünger findet vielfältige Interaktion statt. Beispielsweise in der Geschichte der „Speisung der 5000“: Nach der Auskunft der Jünger, dass die Menschenmenge etwas zu essen brauche, „zaubert“ Jesus nicht einfach Nahrung herbei, sondern die Menschen dürfen „mitmachen“. Jesus fordert seine Jünger dazu auf, eine Inventur der Vorräte unter den Anwesenden durchzuführen. Ein Junge darf schließlich fünf Brote und zwei Fische beisteuern und erst dann tut Jesus das „Wunder“ – dass die vorhandenen Speisen unter allen geteilt werden, so dass sogar noch Reste übrigbleiben.
Die Interaktion zwischen Gott und Menschen war neu zur Zeit des alten und des neuen Testamentes im vorderen Orient, wenn wir die Behandlung der Menschen durch die zeitgenössischen Götter vergleichen. Man lebte in Angst vor Göttern. Götter haben bestimmte Handlungen von den Menschen „verlangt“ – zum Beispiel grausame Riten und Menschenopfer. Der biblische Gott und Jesus bieten also eine „Customer Engagement-Innovation“.
Wie ist das heute? Hier und da wird diese biblische Idee fortgesetzt: Wo Kirchen ein Weihnachtsessen für Obdachlose kochen. Wenn Gemeinden Hilfspakete nach Osteuropa verschicken. Wenn sie Missionare aussenden, die humanitäre Hilfe in Krisengebieten leisten. Die Bibel berichtet, dass Jesus solch eine Nächstenliebe vorgelebt und am Ende seines Erdenlebens die Jünger zur Nachahmung aufgefordert hat.